Lara Bloy

Frankreich

Lara Bloy, geboren 1992 in Toulouse, studierte eben-dort an der Jean Jaurès Universität. Die Künstlerin lebt und arbeitet heute in Paris. In ihrer Malerei ver-bindet Bloy die Kenntnis altmeisterlicher Malerei mit einer zeitgenössischen künstlerischen Praxis. Ihre fi-gurativen Gemälde stellen den Menschen in den Mit-telpunkt, ohne tatsächlich Porträts zu sein. Nie blicken ihre Protagonisten aus dem Bild, sondern sind entwe-der abgewandt oder in sich versunken. Ungewöhnlich ist zuweilen auch die Perspektive, aus der Lara Bloy die Dargestellten zeigt. Basis ihrer Bildkompositionen ist ihr Archiv an Fotografien. Die Fotos werden am Computer bearbeitet, das Bild mittels digitaler Tools komponiert. Dies ermöglicht der Künstlerin Räume und Perspektiven zu entwickeln, die es in der Realität nicht gibt: Körper schweben zu lassen, Perspektiven zu verzerren und fiktive Räume zu entwickeln. In der ma-lerischen Umsetzung erfasst Lara Bloy stets detailreich die Oberflächen von Haut, Haaren und Textil, was ihren Protagonisten eine ganz besondere Eindringlichkeit im Ausdruck verleiht. Es entsteht der Eindruck, es gehe der Künstlerin vor allem darum, die Essenz der jewei-ligen Persönlichkeiten zu erfassen. Ebenso präzise ist sie in der räumlichen Anordnung ihrer Figuren, auch wenn der Raum nicht in jedem Bild definiert wird. Lara Bloys Bilder vermitteln eine poetische, aber auch zu-weilen melancholisch-sehnsüchtige Grundstimmung, sind jedoch nie ausschweifend narrativ. Im Gegenteil, ihre präzise Ausführung der Figuren, ihre räumliche Anordnung im Bildraum, verbindet sie gekonnt mit einer Verknappung des Bildrepertoires. Neben der malerischen Finesse haben die Werke stets auch einen konzeptuellen Hintergrund und evozieren eine Reihe von Assoziationen beim Betrachter. Es gelingt der Künstlerin gerade über das Intime den Blick auf gesell-schaftlich relevante Dimensionen zu lenken.