Lionel Sabatté

Frankreich

Lionel Sabatté, geboren 1975 in Toulouse, studierte an der L‘Ecole nationale supérieure des Beaux-Arts de Paris und lebt in Paris und Los Angeles. Seine Arbeit wurde in Frankreich und international bereits in vie-len Einzelausstellungen gezeigt, ebenso reüssierte er mit Installationen, die er direkt für bestimmte Räume konzipierte, so im Museum d’Histoire Naturelle und im Musée de la Chasse Paris. Bis Jänner 2022 war seine große Einzelausstellung im MAMC+ Musée d’art mo-derne et contemporain de Saint-Étienne Métropole zu sehen. 2011 erhielt er den Pekinger Preis Yishu 8 Peking, der ihm zu einem Aufenthalt in China verhalf, sowie 2017 den Preis Drawing Now, der die Bedeutung seiner Werke auf Papier hervorhob. Sabatté lebt in Paris und Los Angeles. Sein Interesse gilt seit über 20 Jahren der Verwandlung von Materie und ihre Reinkarnation. So formt er Wolfsmeuten aus Staub, Krokodile mit Schup-pen aus Geldstücken oder Eulen aus abgeschnittenen Nägeln oder er nutzt den Vorgang der Oxydation für das Entstehen fantastischer abstrakter Malerei. Sabat-té arbeitet sowohl mit Skulpturen, Installationen, Ma-lerei und Zeichnung. Die Sphäre des Lebens sowie die Transformationen der Materie im Laufe der Zeit stehen im Mittelpunkt seiner Werke. Darin entfaltet er einen eigenen Kosmos aus organischer und mineralischer Materie, die bereits Spuren des Lebens in sich trug. Seine Objekte sind geformt aus Haaren, Staub, Asche, Holzkohle, Hautrückständen bis hin zu Bauschutt und Zement und lassen den Betrachter zuweilen eintau-chen in eine Zeitreise durch geologische Schichten, während sie auch an den Zyklus des Lebens gemah-nen. Ein weiterer Fokus seines Œuvres liegt in der Dar-stellung der menschlichen Figur. In seinen Objekten ist diese zumeist fragmentarisch, aufgesplittert, scheint sich beinahe wieder in Staub aufzulösen und versinn-bildlicht unmissverständlich die Vergänglichkeit. So scheinen die Figuren aus der Materie herausgebildet zu sein, in die sie letztlich, nach ihrem Lebenszyklus, wieder verfallen. Sie wirken wie stumme Mahnmale, die uns auffordern über unser Leben und unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde nachzudenken.