Magdalena Lamri

Frankreich

Die 1985 geborene Künstlerin Magdalena Lamri lebt in Montreuil. Sie studierte Fresko- und Dekorationstech-niken an der ENSAAMA (École nationale supérieure des arts appliqués et des métiers d‘art) in Paris. Ihre Werke sind narrativ, erzählen scheinbar eine Geschich-te und sind dennoch zutiefst malerisch im Sinne der Malerei per se. In ihren Gemälden und Zeichnungen steht die realistische Technik stets dunklen oder dif-fusen Bildpartien gegenüber, in die sie ihre Figuren-personal einbettet und agieren lässt. Eine fröhliche Szene kippt so in etwas Surreales, Unheimliches und lässt den Betrachter gefühlsmäßig im Unklaren über die Interpretation ihrer Bilder. Man taucht in ihre Bilder ein wenig ein wie Alice im Wunderland im Buch von Lewis Caroll, der auf ihrer Wanderung Erstaunliches und zugleich Unheimliches begegnet. Kein Wunder, meinte doch Magdalena Lamri in einem Interview mit Art Traffik, „Alice im Wunderland“ wäre das erste Buch gewesen, das sie als Kind beindruckt und seitdem nicht mehr losgelassen hätte. In ihrer Malerei benennt sie bewusst die Schnittstelle zwischen Traum und Wirk-lichkeit, zwischen Realität und Fiktion, Märchen und Legende, zwischen Melancholie und Oneirismus. Sie schafft in ihren Gemälden imaginäre Räume, die uns eintauchen lassen in ihre Bilder und uns sofort in ihren Bann ziehen. Bei längerer Betrachtung erschließen sich immer mehr Details in der Tiefe der Landschaften. Die Spannung ihrer Malerei ergibt sich aus der perfekten realistischen Darstellung ihrer Figuren– und dem Ein-satz der fluiden Qualität der Farbe. Diese darf rinnen, ineinander diffundieren und sich auch über die Figu-ren ausbreiten. So entsteht eine Unschärfe, die an die Flüchtigkeit von Traumbildern erinnert, die wir nicht mehr klar vor Augen haben. Gesichter verschwimmen, Augen werden mit Farben verwischt – die Identität der Personen verschwindet in der Farbe und lässt offen welches Geheimnis sich hinter der sichtbaren Malerei verbirgt.